Sonntag, 20. Februar 2011

Eden

australien ist riesig. frankreich wuerde 16 mal hineinpassen, steht in unserem schlauen reisefuehrer. das erfordert eine andere art des reisens. wenn wir wie in NZ von einem ort zum anderen durch das ganze land reisen wuerden, waeren wir die meiste zeit damit beschaeftigt, aus dem zug-oder busfenster zu schauen. wir entscheiden uns, nur wenige orte anzufahren und dafuer dort laenger zu bleiben.
die wahl faellt auf einen ort namens eden, ein kleines dorf am meer, weit abseits der touristenstroeme, wo es ausser einem hafen, strand und einem killerwal-museum nicht viel gibt. der name hat fuer die auswahl sicher auch eine rolle gespielt.
wir fahren einen ganzen tag dorthin und staunen sowohl ueber die vorbeiziehende landschaft als auch ueber die tatsache, dass unser busfahrer seine kindheit in peuerbach verbracht hat.
im hostel werden wir von craig, einem australischen baggerfahrer, jeden abend gut unterhalten.




Donnerstag, 17. Februar 2011

Blue Mountains

wir kommen in katoomba an, einem kleinen ort, der auch von vielen sydney-bewohnern uebers wochenende besucht wird. waehrend einer kurzen wanderung entdecken wir die spektakulaere klippenlandschaft ringsum.



den ganzen naechsten tag wandern wir durch dschungel und felsen, leider haelt sich die aussicht aufgrund des dichten nebels in grenzen.


am abend treffen wir im hostel ein par deutsche und oesterreicher und tauschen viele reiseerfahrungen aus.

Montag, 14. Februar 2011

Sydney

noch am flughafen machen wir bekanntschaft mit der australischen hitze - obwohl es schon abend ist, steht die luft.
ein tipp fuer zukuenftige sydney-besucher:steigt bloss nicht im jackaroo hostel ab! stressige athmosaere, extrem runterklimatisiert, zimmergenossen auf maturareise-niveau. und so winzige, ueberfuellte zimmer, dass man von "massenmenschhaltung" reden kann. ausserdem befindet sich der bau direkt ueber einem ubahn-ausgang, wodurch das rolltreppengeraeusch den "schlaf" begleitet. fazit: war nicht so toll dort.
dafuer werden wir ansonsten sehr gut aufgenommen, der kellner des ersten lokals hat uns gleich eine arbeit in seinem weingut angeboten und uns seine nummer gegeben, falls wir mal rat brauchen.
am naechsten tag treffen wir uns mit kathi vorm opera house, fahren mit der faehre zum manly beach und wandern durch die stadt.



einen tag verbrachten wir noch am beruehmten bondi beach und schauten den surfer zu, wie sie tagsueber eine gutee welle zu erwischen versuchen und am abend dann maedels beeindrucken gehen.
nach den ganzen neuseelaendischen kleinstaedten tat es ganz gut, mal wieder eine grossstadt zu erleben. nach drei tagen reichte es dann aber auch wieder und wir fuhren mit dem zug in die blue mountains.

Neuseeland-Bilanz

Heute gehts ab nach Sydney, Zeit fuer eine NZ-Bilanz:
  • Wir haben bekommen:
    Braeune, Fitness, Sandfly-Bisse, stramme Wadeln, neuen Haarschnitt, viele nette Begegnungen, Strafzettel, schoene Fotos, Knieschmerzen, Radpannen, Schokoriegel, Junk-Food, Gastfreundschaft, Blasen an den Fuessen, Sonnenbrand, atemberaubende Eindruecke und Ausblicke, Lust auf Kayaken und Wandern
  • Wir haben verloren:
    einen Haufen Geld, Radlhelm, Handtuecher, Backenzahn, Orientierung, Zeitgefuehl, Kindle (fast), Radkappe, Nerven, die Scheu, Leute mit holprigen Englisch anzusprechen
  • Wir haben gelernt:
    Links zu fahren, mit Automatik-Getriebe fahren, viele Vokabeln aus der Radmechanik, dass NZ der groesste Milchexporteur ist, obwohl die Milch ekelhaft schmeckt, dass dunkles Brot nur gefaerbt ist und genauso geschmacklos ist wie weisses Toastbrot, dass ein Auto leichter zu verkaufen ist als ein Fahrrad, dass Bier ein Luxusgetraenk ist, dass Tetrapack-Wein garnicht mal so schlecht schmeckt, dass der Kindle sein Geld wert ist, dass es mehr regnet als zuhause, dass Huegel mit 20kg Gepaeck anders einzuschaetzen sind, dass NZ ein Land ist, in dem alle erdenklichen Landschaftformen vereinigt sind, dass man beim Wildcampen auf die Gezeiten achten sollte, dass das Verhaeltnis von Neuseelaendern zu Australiern das selbe ist wie von Oesterrichern zu Deutschen, dass man sich auf Internet-Hostel-Bewertungen nicht verlassen sollte, dass es fuer jede Kleinigkeit Sicherheitsanweisungen gibt, dass NZ die hoechste Flughafendichte pro Kopf hat, Raeder zu zerlegen, dass Staedte nicht sehenswert sind, dafuer die Landschaft umso mehr, uns gegenseitig und selbst besser kennengelernt
  • Dazwischen haben wir:
    auf-, um-, ein-, und ausgepackt, Weg gesucht, Route geplant, Unterkuenfte gesucht, gebucht, manchmal verflucht, Kaffeepausen eingelegt, im Internet recherchiert, Leute gefragt, geschwitzt, gefroren, Zelt auf- und abgebaut und uns gefreut.

Donnerstag, 10. Februar 2011

Dunedin

Wir haben die Hoffneung schon fast aufgegeben, dass wir fuer unsere Raeder noch was bekommen, und ueberlegen schon, sie einfach der Salvation Army zu spenden, das passiert etwas Unerwartetes:
Auf dem Weg zur stelsten Strasse der Welt radeln wir durch das autoverstopfte Dunedin. Auf einmal winkt uns ein Polizist zur Seite und weist uns darauf hin, dass wir bei eine Stop-Tafel nicht stehengeblieben sind. Wir geloben Besserung und erklaeren ihm, dass es nicht so leicht ist mit gleichzeitigem orientieren, nicht zusammengefahren werden und Linksverkehr, doch wenn er ein Herz hatte, dann war es aus Stein. Kaltbluetig verlangte er unsere Ausweise und stellte uns einen Strafzettel ueber wahnsinnige 300$ aus - zufaellig genau die Summe, die wir von einem Halsabschneider-Radhaendler fuer unsere Raeder bekommen haetten. Unnoetig zu erwaehnen, dass danach die Stimmung erstmal im Keller war.
Wir kaufen uns Wein und beschliessen, dass uns die Polizei kasen kann, in ein paar Tagen sind wir in Australien, und sie werden uns wegen dem Schas schon nicht bis nach Oesterreich nachrennen - hoffentlich!
Die Raeder geben wir schliesslich einem Laden, der sie gegen Gebuehr fuer uns verkauft - hoffentlich!
So verbringen wir unsere letzten Tage in NZ in einer Schikoladenfabrik, auf der steilsten Strasse der Welt, in einem schwedischen Konzert, auf einem Strassenmarkt und im Kino (am Valentinstag, Filmtitel nicht erwaehnenswert).

Dienstag, 1. Februar 2011

der lange Aufenthalt in Christchurch oder: die verzweifelten Radverkaeufer

Da wir unsere Reader moeglichst teuer verkaufen wollen, setzen wir eine richtige Verkaufskampagne in Gang. Diese umfasse:
  • gestalten von Verkaufs-Flyern (siehe hier), die wir in allen Hostels und Supermaerkten aufhaengen
  • starten von Online-Auktionen
  • das Angebot auf alle bekannten Verkaufs-Webseiten stellen
Das war zwar ein spannender Zeitvertreib, gebracht hat es jedoch nix. Und so wurden unsere Methoden verzweifelter:
  • Ein "For Sale"-Schild an die Raeder haengen und sie vor das Touristen-Infozentrum stellen. Es rief uns auch prompt wer wegen der Reader an, allerdings war es die Fraum vom Infozentrum mit dem Hinweis, dass wir unsere Reader sofort woanders hinstellen sollten.
  • jeden Menschen auf der Strasse anreden, ob er ein oder besser zwei Raeder braucht.
  • Die Radgeschaefte abklappern, ob uns dort wer die Reader abkauft - Fehlanzeige!
Zu guter Letzt:
  • Wir ueberlegen, die Reader einem sog. Pwanbroker zu geben. Das sind eher zwielichtige Geschaefte, bei denen man fuer den Wert eines Gegenstands einen Kredit bekommt. Zahlt man den Kredit nicht zurueck, gehoert der Gegenstand (unsere Raeder) dem Pawnbroker. Als er uns aber nur 150$ fuer unsere Raeder geben will, lassen wir auch das bleiben.Wir beschliessen, die Raeder nach Dunedin mitzunehmen.
Neben dieser Hauptbeschaeftigung blieb uns noch Zeit fuer Rumhaengen im Park (gratis Klassik-Konzert), in der Bibliothek (gratis Internet), im Art Center (auch gratis), in Lokalen (Treffen mit Kathi) und in fremden Hostels (auf Einladung von Barbara und Ernst, zwei Oesterreichern). Ansonsten erkunden wir mit dem Rad am zufaellig heissesten Tag seit langem das Huegelland rund um Christchurch.